Männersachen
Ich will kein Kämpfer mehr sein. Ich habe genug gekämpft und außerdem gibt es schon viel zu viel Kampf in dieser Welt. Jetzt will ich endlich ein richtiger Mann sein. Aber was macht einen richtigen Mann eigentlich aus? Aus meiner Erfahrung hat er diese Eigenschaften:
- Sensibilität
- Souveränität
- Kreativität
- Kraft
- Empathie
- Zielorientiertheit
- Mitgefühl
- Präsenz
- Feingefühl
- Integrität
Warum ist es manchmal so schwer ein richtiger Mann zu sein? Es ist immer dann so schwer, wenn man eine toxische Beziehung zur Mama und/oder eine wütend-ängstliche Beziehung zum Papa hatte; beziehungsweise immer noch hat. Diese Art von Beziehungen sind traumatisierenden. Auch wenn dies oft unbewusst ist, können diese Verstrickungen mit Hilfe von Traumaarbeit gelöst werden. Auf dem Weg hin zu einem richtigen Mann.
Hintergründe
Warum können traumatisierende Kindheitserlebnisse für Mädchen und Jungen unterschiedliche Folgen haben? Die wichtigste Bezugsperson, die in erster Linie das gesunde oder eben auch das traumatisierte Heranwachsen beeinflusst, ist die Mutter. Wenn also das Kind von der Mutter nicht gewollt, nicht geliebt oder nicht geschützt wird, können dies Mädchen und Jungen unterschiedlich erleben. Der Junge fühlt sich dann nicht nur als Individuum abgelehnt, sondern manchmal auch in seiner Männlichkeit.
Kommt hinzu, dass die Mutter ihrerseits durch einen Mann (Vater, Opa, Onkel usw.) traumatisiert wurde, lehnt sie bei einem unaufgearbeiteten Trauma die Männlichkeit ab. Vielleicht erlebt sie sogar unbewusste Ängste, Ohnmacht, Wut oder Hass Männern gegenüber. Das spürt ihr Sohn natürlich anders als ihre Tochter. Die Ablehnung des Männlichen ist für einen Sohn eine doppelte Ablehnung seines Selbst. Ein richtiger Mann zu sein, fühlt sich dann verboten und vor allem schamhaft an. Zurückgehaltene Energie und gebremste Kraft sind die Folgen. Manchmal wird dann Männlichkeit auch durch übertriebene Mann-Attribute (z. B. Macht, Kampf, Aggression usw.) gelebt.
Diese Themen aufzuarbeiten ist ein wichtiger Schritt hin zu einem autonomen und ganzheitlichen Mann.
